Die Grafik zeigt die Anteile der neu zugelassenen PKWs in Österreich. Insgesamt wurden 2024 genau 253.789 PKWs in Österreich zugelassen.
BEV: Nachdem 2016 erstmals der Anteil der reinen Elektroauto-Zulassungen mit 3.826 über 1% gelegen war, sind es 2024 bereits 17,6% und 44.622 Stück, was jedoch gegenüber 2023 eine leichten Rückgang bedeutet. Der Gesamtbestand der reinen Elektroautos auf Österreichs Straßen lag Ende 2024 bei 200.603 Stück, das sind 3,8% aller PKWs. Schön langsam macht sich die Wende also auch hier bemerkbar.
PHEV: Die Verhältnisse sehen bei den Plug-in Hybriden ähnlich aus. 16.928 Anmeldungen 2024 sind etwas die gleiche Anzahl wie 2023.
Seit kurzem sind jetzt auch die Benzin und Diesel-Autos angeführt. Bei beiden Verbrenner-Fahrzeugen kann man gut den Abwärtstrend in den Zulassungen erkennen. 2023 und 2024 lag der Anteil der Diesel-PKW bereits knapp unter denen der reinen Stromer (BEV).
Das Thema Erdgasauto, aber auch das noch vor wenigen Jahren heiße Thema Wasserstoffauto hat, bzw. haben sich 2024 endgültig erledigt. Mit 11 Erdgas- und 1 Wasserstoffauto für 2024 werde ich diese Fahrzeugtypen zukünftig nicht mehr erwähnen. Es sollte mittlerweile jedem klar sein, dass diese Technologien bei den PKWs in der Zukunft keine Rolle spielen werden.
Die Entwicklung in Deutschland
Der Anteil der Elektroautos bei unserem Nachbarn verläuft seit Jahren ähnlich markant wie in Österreich.
Schauen wir aber zuerst auf die Verbrenner, die auch für Deutschland seit kurzem aufgenommen wurden. Nach einem klarem Rückgang in den letzten Jahren treten beide seit zwei Jahren auf der Stelle. Ein Blick auf den Diesel-PKW: 2016 waren es über 1,5 Mio Diesel-PKWs mit einem Anteil von knapp 46%. 2024 lag dieser Anteil nur noch bei 17% mit 483.261 Stück - also ein Einbruch von über 68%!
Der Anteil der reinen Elektroautos (BEV) fiel vom letzten Jahr unerwartet stark ab, von 18,4% auf 13,5%. Der Hauptgrund liegt hier bei der plötzlichen Einstellung der Förderung.
Wie in der Grafik ersichtlich stieg der Anteil der Elektro-Hybriden (HEV)aber weiter an, und zwar auf über fast 27%. Der Plug-In Anteil hat wieder leicht zugelegt auf 6,8%.
Der Anteil des Erdgasautos bricht ähnlich wie in Österreich komplett ein. Waren es 2020 noch über 7.000 Fahrzeug, sind es 2024 nur mer137 Stück, und deswegen auch nicht mehr im Diagramm ersichtlich. Das Flüssiggasautos hatte in Detuschland traditionell fast so hohe Zulassungszahlen wie die Erdgasautos. Es bricht aber derzeit noch nicht markant ein und hält sich seit 4 Jahren auf eine ähnlichen Niveau. 2024 waren es 13.711 Stück, aber ebenfalls nicht im Diagramm vertreten.
Das Wasserstoffautoist nach einem Hoch 2022 mit 835 Neuzulassungen wieder stark zurückgegangen. 2024 sind es nur mehr 158 verkaufte H2-Autos. Auch diese Zahlen können nicht sinnvoll in der Grafik dargestellt werden.
Zulassungen in Europa (BEV)
Auch wenn manche ewig gestrige Politiker sich immer noch krampfhaft an der Verbrenner klammern - das Batterieelektroauto (BEV) setzt seinen Siegezug in ganz Europa fort. Und das ist gut so, denn sonst wären die Arbeitsplätze höchstgradig gefährdet, und die Autobauer in China und Amerika würden mit guten und günstigen Elektroautos den Markt überschwemmen und die europäische Autoindustrie massiv schädigen.
Wie in der Grafik ersichtlich gab es allerdings 2024 in ein paar Ländern weniger verkaufe e-Autos als noch 2023. Zurückgenommene Fördergelder und die allgemeine schlechte wirtschaftliche Lage in Europa sind hier als Gründe zu nennen. Vor allem in Deutschland, Island und Belgien gab es ein großes Minus. Das hat zu einigen Platzverschiebungen geführt.
Norwegen ist weiter einsam an der Spitze. Doch dann folgt Dänemark und Schweden. Österreich hat sich um zwei Plätze auf Rang 12 verschlechtert. Deutschland ist gar auf Platz 15 abgerutscht.
In absoluten Zahlen hat Norwegen 114.396, Dänemark 89.199, Schweden 94.333, Österreich 44.622 und Deutschland 380.609 e-PKWs 2024 angemeldet.
Alle reden vom "Elektroauto", und einige meinen aber auch Hybride! Was sind die Unterschiede? Hier eine kleine Zusammenstellung:
BEV (Battery Electric Vehicle): Ein BEV ist das typische Elektroauto mit rein elektrischen Antrieb. Gespeist mit Energie eines Akkus, also einer wiederaufladbaren Batterie, meist zwischen 40 und 100kWh. Dieser Akku kann mit Wechsel- oder Drehstrom, zB. mit einer normalen Schucko-Steckdose (240V), CEE Steckdosen (400V Drehstrom) oder mit Typ2 Steckdosen aufgeladen werden. Hier beträgt die Ladeleistung meist zwischen 3,7 bis 22kW. Oder man lädt das Auto direkt mit speziellen Gleichstrom-Schnellladestationen (CCS, Chademo) um einiges schneller auf. Die Ladeleistungen liegen hier meist zwischen 50 und 150kW. Es gibt aber bereits schon einige Ladestationen mit 250kW oder sogar 350kW Ladeleistung.
PHEV (Plug-In-Hybrid-Electric Vehicle): Hier handelt es sich um einen Hybriden, meist mit einem Benzinmotor, der als elektrische Unterstützung einen oder mehrere Elektromotoren mit eingebaut hat. Eine Batterie, mit der man rein elektrisch etwa um 50km fahren kann, lädt man wie oben beim BEV beschrieben wieder auf. Das Aufladen des Akkus ist jedoch auch mit dem Benzinmotor möglich.
HEV (Hybrid Electric Vehicle): Ein Hybridauto, ebenfalls mit Elektromotoren ausgestattet. Jedoch ist hier das Laden des Akkus mit Kabel nicht möglich. Die elektrische Energie wird also nur mittels dem Benzinmotor (Dieselmotor eher selten) erzeugt.
REEV (Range Extended Electric Vehicle): Durch die begrenzte Reichweite der reinen Elektroautos (BEV) wird zwar selten, aber doch, ein Range Extender (REX) eingebaut. Dieser REX, meist als Benzinmotor ausgeführt, speist im Bedarfsfall den Akku und verlängert somit die Reichweite um ein paar Hundert Kilometer. Manchmal auch als EREV bezeichnet "extended range electric vehicles". Diese spezielle Form eines Elektroautos wird in manchen Statistiken extra angeführt, wird aber voraussichtlich in den nächsten Jahren gänzlich verschwinden, da die Reichweite der BEV immer größer, und somit der REX immer überflüssiger wird.
ECV (Electrically chargeable vehicle): Manchmal werden in Statistiken auch die aufladbaren e-Autos gemeinsam dargestellt. ECVs sind also die Summe aus reinen Elektroautos (BEV), Plug-in Hybriden (PHEV) und e-Autos mit Range extender (REEV).
NEV (New energy vehicles): In China wird der Ausdruck NEV verwendet. Er inkludiert die mit Stecker aufladbaren e-Autos, also die reinen Batterieautos (BEV) und die Plug-in Hybriden (PHEV). Es dürften aber auch e-Autos mit Range extender (REEV) dazu gehören. Und somit wäre es eigentlich dasselbe wie ECV.
FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle): Das Wasserstoffauto ist ebenfalls Elektroauto, wenn man den Antrieb anschaut. Aus H2 (Wasserstoff), welches im Fahrzeugtank mit 700bar gelagert wird, erzeugt eine Brennstoffzelle den Strom für die Elektromotoren. Auch ein Akku ist mit an Bord um die durch Rekuperation erzeugte Energie (Bremsenergie) zu speichern, und kurzfristige Spitzenleistung zur Verfügung zu stellen. Allerdings wird der Wasserstoff heute hauptsächlich noch aus Erdgas gewonnen (ca. 95%). Dazu kommt, dass der Wirkungsgrad von der Primärenergieform (Erdgas bzw. Strom) zur Bewegungsenergie im Auto sehr schlecht ist (ca. 30%). Die Tankstellendichte ist aber wahrscheinlich das größte Problem: aktuell (Februar 2024) gibt es immer noch nur 5 Tankstellen in ganz Österreich (Sattledt, Wien, Innsbruck, Graz und Asten bei Linz)! Diese Anzahl hat sich seit 2018 nicht geändert.