Das Elektroauto

 

Elektromobilität in Österreich und Europa

 

Anteil Elektroauto Österreich Die Entwicklung in Österreich bis 2022

Die Grafik zeigt die Anteile der alternativ betriebenen neu zugelassenen PKWs in Österreich an. Insgesamt wurden 2022 nur 215.050 PKWs in Österreich zugelassen. Zum Vergleich: 2019 wurden noch knapp 330.000 PKWs zugelassen!

BEV: Nachdem 2016 erstmals der Anteil der reinen Elektroauto-Zulassungen über 1% gelegen war, sind es 2022 bereits 15,9%, oder 34.165 Stück. Doch hat sich das rasante Wachstum der letzten zwei Jahre etwas eingebremst!
Der Gesamtbestand der reinen Elektro-PKWs (BEV) auf Österreichs Straßen lag Ende 2022 bereits bei 110.225 Stück, das sind 2,14% aller PKWs (ca. 5,1 Mio). Schön langsam macht sich die Wende also auch hier bemerkbar.

PHEV: Die Verhältnisse sehen bei den Plug-in Hybriden ähnlich aus. 13.268 Anmeldungen bedeuten zwar einen leichten Rückgang der Stückzahlen, jedoch auch eine leichte Steigerung auf 6,17% aller verkauften PKWs 2022!

Die Anzahl der Erdgasautos bzw. Erdgas-Hybriden (gelbe Linie) ging nach dem massiven Einbruch 2021 weiter zurück auf nur mehr 59 PKWs 2022.

Das Wasserstoffauto wurde 2022 lt. Statistik Austria sowie die letzten beiden Jahre genau 14 mal verkauft.
Somit ist es mittlerweile klar, dass diese Technologie bei den PKWs keinen großen Anteil vom Kuchen erhalten wird. Es spricht auch wirklich einiges dagegen: schlechte Energieeffizienz (deswegen sollte der vorhandene grüne Wasserstoff hauptsächlich für Industrie, Langstrecken-Flugzeuge, etc. benutzt werden), ökologische Fragwürdigkeit wegen der Wasserstoff-Herstellung aus Erdgas, höhere Anschaffungs- und Wartungskosten, und nicht zuletzt:  weitere Abhängigkeit von Tankstellen (kein Laden zuhaus möglich).

 

 

Anteil Elektroauto DeutschlandDie Entwicklung in Deutschland bis 2022

Der Anteil der Elektroautos bei unserem Nachbarn verläuft seit Jahren ähnlich markant wie in Österreich.

Der Anteil der Elektro-Hybriden (HEV + PHEV) stieg - wie in der Grafik ersichtlich - wieder an, wenn auch nicht mehr so rasant wie in den letzten zwei Jahren. Die Hybriden stiegen auf einen Anteil von 17,6% und die der Plug-In Hybriden auf knapp 13,7%.

Der Anteil der reinen Elektroautos (BEV) stieg auf fast 17,8%.
Die Alternativen Antriebe führen somit auch 2022 ihren Erfolgskurs fort.

Anders bei den Erdgasautos. Ihr Anteil fällt nun bereits seit 2018 stark ab und verzeichnete mit 1.846 Stück 2022 ein Allzeittief.

Das Flüssiggasauto hat in Deutschland traditionell fast so hohe Zulassungszahlen wie das Erdgasauto (nicht in der Grafik). Hier schwankten die Verkäufe seit 2010 zwischen 3.000 und 11.000 Stück. 2022 jedoch stiegen sie zum zweiten Mal in Folge etwas an auf nun 15.006 Stück.

Das Wasserstoffauto wurde nach 2021 mit 466 Stück letztes Jahr genau 835 mal zugelassen. Es ist also trotz des leichten Anstiegs der letzten Jahre immer noch ein Nischenprodukt. Das H2-Auto kann jedoch bei den geringen Zahlen leider nicht sinnvoll in der Grafik dargestellt werden.

 

 

 

 

 

Elektroautozulassungen in Europa

Auch wenn manchen ewig gestrige Politiker sich aktuell noch krampfhaft an der Verbrenner klammern - das Batterieelektroauto setzt seinen Siegezug fort. Und das ist gut so, denn sonst wären die Arbeitsplätze in Europa höchstgradig gefährdet, und uns würden China und Amerika mit Hochtechnologisierten Elektroautos den Markt überschwemmen.

Die ersten zwei Plätze sind 2022 gleich geblieben, und Platz 3 und 4 wurde getauscht. Mit einem Wert von 79,3% wurde in Norwegen wieder einmal ein Rekord geschrieben. Österreich ist mit 15,9% etwas zurückgefallen und liegt nun auf den 10. Platz in Europa. Auch Deutschland musste einen Platz zurück weichen und liegt mit 17,75% auf Platz 8.

In absoluten Zahlen hat Norwegen 138.287, Island 5.566, Schweden 95.035, Österreich 34.165 und Deutschland 470.559 e-PKWs 2022 angemeldet.

Fast in jedem Land ist der Anteil der verkauften e-Autos gestiegen, nur in Italien und Kroatien gab es ein leichtes Minus.

 


 

Elektroauto ist nicht gleich Elektroauto:

Alle reden vom "Elektroauto", und einige meinen aber auch Hybride! Was sind die Unterschiede? Hier eine kleine Zusammenstellung:

 

  • BEV (Battery Electric Vehicle): Ein BEV ist das typische Elektroauto mit rein elektrischen Antrieb. Gespeist mit Energie eines Akkus, also einer wiederaufladbaren Batterie, meist zwischen 40 und 100kWh. Dieser Akku kann mit Wechsel- oder Drehstrom, zB. mit einer normalen Schucko-Steckdose (240V), CEE Steckdosen (400V Drehstrom) oder mit Typ2 Steckdosen aufgeladen werden. Hier beträgt die Ladeleistung meist zwischen 3,7 bis 22kW.
    Oder man lädt das Auto direkt mit speziellen Gleichstrom-Schnellladestationen (CCS, Chademo) um einiges schneller auf. Die Ladeleistungen liegen hier meist zwischen 50 und 150kW. Es gibt aber bereits schon einige Ladestationen mit 250kW oder sogar 350kW Ladeleistung.

 

 

 

 

  • PHEV (Plug-In-Hybrid-Electric Vehicle): Hier handelt es sich um einen Hybriden, meist mit einem Benzinmotor, der als elektrische Unterstützung einen oder mehrere Elektromotoren mit eingebaut hat. Eine Batterie, mit der man rein elektrisch etwa um 50km fahren kann, lädt man wie oben beim BEV beschrieben wieder auf. Das Aufladen des Akkus ist jedoch auch mit dem Benzinmotor möglich.

 

 

 

 

  • HEV (Hybrid Electric Vehicle): Ein Hybridauto, ebenfalls mit Elektromotoren ausgestattet. Jedoch ist hier das Laden des Akkus mit Kabel nicht möglich. Die elektrische Energie wird also nur mittels dem Benzinmotor (Dieselmotor eher selten) erzeugt.

 

 

 

 

 

  • REEV (Range Extended Electric Vehicle): Durch die begrenzte Reichweite der reinen Elektroautos (BEV) wird zwar selten, aber doch, ein Range Extender (REX) eingebaut. Dieser REX, meist als Benzinmotor ausgeführt, speist im Bedarfsfall den Akku und verlängert somit die Reichweite um ein paar Hundert Kilometer. Manchmal auch als EREV bezeichnet "extended range electric vehicles".
    Diese spezielle Form eines Elektroautos wird in manchen Statistiken extra angeführt, wird aber voraussichtlich in den nächsten Jahren gänzlich verschwinden, da die Reichweite der BEV immer größer, und somit der REX immer überflüssiger wird.

 

 

 

  • ECV (Electrically chargeable vehicle): Manchmal werden in Statistiken auch die aufladbaren e-Autos gemeinsam dargestellt. ECVs sind also die Summe aus reinen Elektroautos (BEV), Plug-in Hybriden (PHEV) und e-Autos mit Range extender (REEV).

 

 

  • NEV (New energy vehicles): In China wird der Ausdruck NEV verwendet. Er inkludiert die mit Stecker aufladbaren e-Autos, also die reinen Batterieautos (BEV) und die Plug-in Hybriden (PHEV). Es dürften aber auch e-Autos mit Range extender (REEV) dazu gehören. Und somit wäre es eigentlich dasselbe wie ECV.

 

 

 

 

 

  • FCEV (Fuel Cell Electric Vehicle): Das Wasserstoffauto ist eigentlich nur ein "halbes" Elektroauto. Aus H2 (Wasserstoff), welches im Fahrzeugtank mit 700bar gelagert wird, erzeugt eine Brennstoffzelle den Strom für die Elektromotoren. Auch ein Akku ist mit an Bord um die durch Rekuperation erzeugte Energie (Bremsenergie) zu speichern.
    Allerdings wird der Wasserstoff heute hauptsächlich
    noch aus Erdgas gewonnen. Dazu kommt, dass der Wirkungsgrad von der Primärenergieform (Erdgas bzw. Strom) zur Bewegungsenergie im Auto sehr schlecht ist (ca. 30%). Die Tankstellendichte ist aber wahrscheinlich das größte Problem: aktuell (Februar 2021) gibt es ganze 5 Tankstellen in Österreich (Sattledt, Wien, Innsbruck, Graz und Asten bei Linz)! Diese Anzahl hat sich seit 2018 nicht geändert.

 

 

 


 

 

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